Clemens Wolf packt während des Interviews seine Bilder der Werkserie INES für die kommende Ausstellung in der Galerie Nikolaus Ruzicska in Salzburg ein.

MO | An welchem Projekt arbeitest du derzeit?
CW | Jetzt habe ich gerade mein INES Projekt. Es wird auch Siebdrucke geben. Die Bilder sind fertig und werden heute in die Galerie Nikolaus Ruzicska nach Salzburg gebracht. Parallel arbeite ich auch an Wandskulpturen aus Stahl. Das ist ein Projekt, an dem ich bereits über ein Jahr konstant arbeite. Fad wird mir nicht.
MO | Willst du kurz erzählen, was den/die BesucherIn in Salzburg erwartet?
CW | Es sind die ersten „farbigen“ Bilder dabei und die Serie heißt INES.
MO | Warum heißt die Serie INES?
CW | Das ist die International Nuclear Events Scale. Die Serie habe ich angefangen und zeitgleich war die Katastrophe in Fukushima. Es sind Fotos, die in Zwentendorf entstanden sind. Es ist wahrscheinlich das einzige Atomkraftwerk, das nie ein Auslöser für die INES werden wird. Es sind alles sehr mystische Ausschnitte, die aber keine unmittelbare Bedrohung darstellen und auf den ersten Blick kein Kernkraftwerk darstellen.
MO | Der Titel ist für mich zweideutig. Ich habe zuerst an eine Frau gedacht.
CW | INES als die Lady in Red. Bei jeder Katastrophenskala ist Rot schlecht. Ich finde das ganz schön, man hat zwar einen Frauennamen, aber es sind industrielle Innenräume.
MO | Wie viele Werke wird man davon sehen?
CW | Vier oder Fünf. Sieben Großformate gibt es insgesamt, die in zwei Gruppen aufgeteilt sind. Es gibt vier Hochformate und drei Querformate, wobei die Höhe (1.90 m) immer gleich ist. Es werden auch zwei Zaunarbeiten zu sehen sein. Normalerweise gehören sie an die Wand, aber bei dieser Ausstellung werden sie leicht schräg auf einem Sockel liegen.
MO | Wird es dann heuer noch eine Ausstellung von dir zu sehen geben?
CW | Warschau ist im Gespräch, Teheran und London. Schauen wir mal, das wäre natürlich alles schön. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass dieses Projekt einmal abgeschlossen ist. Das mit dem Buch hat auch länger gedauert, als ich gedacht habe. Jetzt kann ich wieder in Ruhe im Atelier die nächsten Arbeiten planen. Die Messesaison hat ja noch nicht angefangen, es ist sozusagen die Ruhe vor dem Sturm. Es war ein sehr turbulentes Jahr 2012; wir werden sehen …
Interview: Marlene Obermayer | Fotos: Lukas Gansterer

Galerie Nikolaus Ruzicska, Faistauergasse 12, 5020 Salzburg
Eröffnung | 26. Januar 2013 um 17.30 Uhr
Ausstellungsdauer | 26. Januar – 16. März 2013
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