Frei nach dem Motto des Künstlers John Cage (1912-1992) „Happy new ears“, ging es ihm in seinem „stillen Stück“ Silence um eine andere Form des Erlebens, die nicht nach 4 ½ Minuten vorbei ist:
Until I die there will be sounds. And they will continue following my death. One need not fear about the future of music.[1]
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Der Titel dieses Buches und der Ausstellung, die es dokumentiert, ist doppeldeutig. Einerseits klingt die Stille selbst; um mit Cage zu sprechen – ›there is no such thing as silence‹. Andererseits brauchen Klänge ihr Gegenteil, die Stille. Auch wenn es keine absolute Stille gibt, weckt jeder Sound eine Vorstellung von Stille: Es gibt keine Präsenz ohne Absenz, keine Anwesenheit ohne Abwesenheit. Die doppelte Bedeutung des Titels Sounds Like Silence berührt die zentralen Fragen des Projektes: Was hören wir, wenn es nichts zu hören gibt? Wie stark ist unser persönliche Bedürfnis nach Stille? Und wie viel Stille können wir ertragen – angenommen, es gibt überhaupt so etwas wie Stille? John Cages 4’33“ (vier Minuten, 33 Sekunden) wurde am 29. August 1952 uraufgeführt. Das Buch enthält neue theoretische Essays und künstlerische Arbeiten, die sich auf diese bahnbrechende Arbeit beziehen, alle Originalversionen der Notationen von 4’33“ sowie alle Variationen, Ableitungen und Fortschreibungen des „stillen Stücks“, die der Komponist zwischen 1962 und 1992 verfasst hat. (Quelle: Spector Books)
[1] John Cage, „Experimental Music“ (1958), in ders., Silence: Lecture and Writings, Middletown, CT, 1961, S. 8.
Ausstellungskatalog | Dieter Daniels / Inke Arns (ed.): Sounds Like Silence. John Cage – 4’33” – Silence Today
- 25. August 2012 – 6. Jänner 2013 im Hartware MedienKunstVerein (HMKV), Dortmund
- Verlag | Spector Books, Leipzig 2012
- Herausgeber | Dieter Daniels / Inke Arns
- Design | Jakob Kirch / Pascal Storz
- Softcover | 296 Seiten, 24.1 x 33.5 cm
- Sprache | Englisch inkl. Booklet in Deutsch, zahlr. Ill.
- ISBN | 978-3-940064-41-7, erhältlich bei Spector Books für 28€